2023 unternahmen wir mit unserer Rifer Radgruppe eine Sternfahrt im Spreewald



Die Idee dazu bekam ich beim Lesen einer Broschüre über den Gurkenradweg

Der Ausgangspunkt unserer Touren war der Kurort Burg im Spreewald.
Hinweis: In Burg sind durchwegs die Restaurants nur bis 21 Uhr geöffnet.
Unterkunft:
Hotel am Spreebogen in Burg

Erste Tagesetappe
Tour nach Vetschau und Calau – 50 km

Vetschau/Spreewald (Wětošow/Błota)

Liegt im Süden des Biosphärenreservates, zwischen Spreewald und Lausitzer Seenland, und ist mit 7900 Einwohnern die kleinste der drei Städte im Spreewald und auch die stillste.

Sehenswert war die wendisch-deutsche Doppelkirche. Die evangelische Kirche verfügt über zwei nebeneinander errichtete Kirchenschiffe. Wand an Wand stehen die schlichte wendische Dorfkirche und die reicher ausgestattete spätbarocke Stadtkirche. Wir hatten sogar das Glück eine Führung zu bekommen und konnten so auch den Turm besichtigen.

Nächste Station Calau (Kalawa)

Calau wird als Heimat der Kalauer bezeichnet.

Am Eingangsportal vom Rathaus befindet sich ein Briefkasten für die Witzpost. Dort eingeworfene Kalauer werden im Amtsblatt der Stadt abgedruckt. Und dann gibt es noch den Witzerundweg, ein touristischer Lehrpfad, der auf 25 Tafeln durch die Innenstadt führt. Die Tafeln sind an historisch bedeutsamen Bauwerken aufgestellt. Einer der Kalauer: „Wo gibt es den größten Marktplatz der Welt? Natürlich in Calau, denn er reicht vom Keller bis zur Sonne!“ (Ratskeller an der Südseite, Hotel zur Sonne an der Nordseite)

Vorbei am Bischdorfer See fuhren wir zur Slawenburg Raddusch

Bei Ausgrabungen im Zusammenhang mit dem Braunkohleabbau wurden hier Reste einer großen, hölzernen slawischen Ringburg gefunden, die einst als Fluchtburg diente. Im mit Beton und Holz nachgebauten Ringwall befindet sich eine äußerst informative und modern aufbereitete Ausstellung zur Archäologie in der Niederlausitz.

Neben der Slawenburg ist noch die Radduscher Buschmühle von 1777 sehenswert, sowie ein Stück weiter die Dubkowmühle. Wir kamen direkt daran vorbei und konnten eine Pause bei Kaffee und Kuchen machen.

Zweite Tagesetappe
Tour nach Cottbus – 65 km

Wir folgten dem Gurkenradweg in östlicher Richtung mitten durch die Spreeaue.

Hier steht auf dem „Teufelsberg“ eine riesige Skulptur aus alten Eichen, die ein Ochsengespann mit dem Teufel darstellt. Die Sage erzählt, dass der Teufel mit seinen Ochsen den Spreewald erschaffen hat.

Nach ca. 25 km kamen wir nach

Peitz (Picnjo)

Peitz ist eine 700 Jahre alte Festungsstadt. Der Festungsturm im historischen Altstadtkern ist das älteste Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt. Peitz hat auch eine Jahrhunderte alte Fischzucht Tradition. Die Peitzer Teiche mit einer Fläche von 1000 Hektar. Gezüchtet wird unter anderem der beliebte Peitzer Karpfen.

Wir fuhren weiter durch die Peitzer Teichlandschaft und kamen nach wenigen Kilometern zum Cottbuser Ostsee.

Der Cottbuser Ostsee ist ein Projekt, bei dem der ehemalige Braunkohlentagebau Cottbus-Nord seit dem 12. April 2019 geflutet wird. Bis 2024 soll hier mit 1900 Hektar der größte künstliche See Deutschlands entstehen.  Bei Merzdorf ist ein Aussichtsturm, da konnten wir den See genauer „anseen“.

Noch ein paar Kilometer und schon wahen wir in

Cottbus (Chóśebuz [ˈxɨɕɛbus])

Cottbus ist eine kreisfreie Universitätsstadt mit 98.359 Einwohnern
(31. Dezember 2021) und somit nach dessen Hauptstadt Potsdam die zweitgrößte Stadt im Land Brandenburg.

Das Herz von Cottbus schlägt am Altmarkt. Hier sitzt man gern in einem der Straßencafés und lässt die Cottbuser vorbeiflanieren. Rund um den Altmarkt findet man drei Kirchen, das Wendische Museum und das Apothekenmuseum, das Rathaus sowie die Spremberger Straße mit Geschäften und etlichen Gaststätten. Wer auf dem Spremberger Turm oder den Turm der Oberkirche steigt, hat den besten Überblick über die Stadt an der Spree.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung von Cottbus ging’s am Gurkenradweg wieder Richtung Burg, dabei kamen wir noch durch

Werben (Wjerbno) In Werben gibt es die einzige Radfahrerkirche im Spreewald. Diese Kirche wird wegen ihrer besonderen Deckenbemalung mit allem, was auf den Feldern rund um Werben wächst, auch „Gemüsekirche“ genannt.

Wieder in Burg gab es noch eine Auswahl Spreewälder Gurkerl zur Stärkung.

Dritte Tagesetappe
Tour nach Lübbenau – 30 km

Ursprünglich war die Tour bis Lübben geplant, aber es war Regen angesagt und so fuhren wir nur bis Lübbenau.
Der Regen hörte aber bald wieder auf, uns wir besuchten schon im Trockenen die Siedlung Lehde und das Gurkenmuseum.

Lehde (Lědy)

ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Oberspreewald. Wegen seiner ursprünglichen spreewaldtypischen Siedlungsstruktur wurde nahezu der ganze Ort unter Denkmalschutz gestellt. Besonders beliebt sind das Freilichtmuseum und eben das Gurkenmuseum.

Noch ein paar Kilometer weiter und schon sind waren wir in

Lübbenau (Lubnjow)

Lübbenau ist die klassische Spreewaldstadt. Hier findet man den Großen Spreewaldhafen, den ältesten und größten Kahnhafen im Spreewald. Die Gurkenmeile am Hafen ist der große Markt für Gurken aller Art und andere Spreewaldprodukte.

Dann gibt es auch noch das Lübbenauer Schloss und der Marstall, beides wird seit den 90 Jahren als Hotel genutzt.

Nach Lübbenau ging es wieder retour nach Burg, mit einer Einkehr in der Dubkow Mühle.

Vierte Tagesetappe
Tour zur Pintschen’s Quell und Straupitz – 40 km

Erstes Ziel heute war der 27 m hohe Bismarckturm, Wahrzeichen von Burg, mit Aussichtsplattform.

Nächstes Ziel – Pintschen’s Quell

Pintschen’s Quell, niedersorbisch Pintšowe žrědło, ist eine zum Naturdenkmal erklärte kleine Quelle sowie ein amtlich ausgewiesener Wohnplatz in der Gemeinde Byhleguhre-Byhlen. Die Einfassung der Quelle wurde im Frühjahr 2006 neugestaltet. Der Quellgraben ist überdacht. Die Quelle gehört mit etwa vier Litern Wasser je Sekunde zu den ergiebigsten der Region.

Auf dem Weg nach Straupitz kamen wir bei einem weiteren Naturdenkmal vorbei

Die Florentinen Eiche

Die Eiche ist ein Rest eines alten Hudewalds und mehrere hundert Jahre alt. Möglicherweise keimte sie im 12. Jahrhundert. Auszählungen von Jahresringen an abgestorbenen oder gefällten Alteichen in der unmittelbaren Umgebung wiesen auf Alter dieser Bäume zwischen 750 und 800 Jahren hin. Nach einem vor Ort aufgestellten Schild hat die Florentine-Eiche noch als Baumrelikt einen Umfang von 8,15 Meter und eine Höhe von 18 Metern.

Nun hatten wir genug Naturdenkmäler gesehen und fuhren weiter nach

Straupitz (Tšupc)

Schon von weitem leuchten uns die beiden Türme der stattlichen Schinkelkirche entgegen. Sehenswert ist auch noch die Holländerwindmühle. Es ist die letzte Dreifachmühle Europas, die noch in Betrieb ist. Errichtet wurde sie 1850 als Kornmühle, ab 1885 wurde sie auch als Sägemühle genutzt und ab 1910 noch als Ölmühle. Im Café Müllerhaus wird das frisch gepresste Leinöl verkauft und zu Kartoffel und Quark serviert.

Zum Abschluss machten wir noch eine der berühmten Kahnfahrten durch den Spreewald.